Die Geothermie-Branche im Bereich Stromerzeugung besteht in Thüringen analog zu Deutschland  aus nur wenigen Unternehmen. Im Freistaat sind fünf Unternehmen als Projektierer in diesem Bereich tätig. Der Geothermie-Wärmemarkt (Erdwärme) ist im Gegensatz dazu diversifizierter. Entlang der Wertschöpfungskette finden sich Unternehmen aus Thüringen auf verschiedenen Stufen. Insgesamt konnten 18 Unternehmen identifiziert werden, die im Erdwärmesektor tätig sind. Die Geothermie-Branche aus Thüringen konnte in 2012 mit 110 Beschäftigten einen Umsatz von 15 Mio. Euro erwirtschaften. Der Schwerpunkt lag hierbei im Wärmebereich.5

Oberflächengeothermie

In Thüringen ist die Oberflächengeothermie (Bohrtiefe bis max. 400 m) mit rund 32.000 Sonden & Kollektoren schon heute etabliert.7 Aufgrund steigender Energiepreise gibt es auch in Thüringen eine erhöhte Nachfrage nach kostengünstigeren erneuerbaren Energieformen. Zur Nutzung von regenerativer Heiz- und auch Kühlwärme für Gebäude besteht ein verstärkter Informationsbedarf insbesondere in Fragen der Erdwärmenutzung mit Hilfe von Wärmepumpensystemen. Diese Systeme bestehen häufig aus Erdwärmesonden, -kollektoren oder Brunnenbohrungen, die über Wärmepumpen die dem Untergrund entzogene Energie für Heiz- und Kühlzwecke nutzen.8

Trotz der bereits installierten Anlagen wird von Seiten der Politik kein Fokus auf diese  Technologie gelegt. Aus diesem Grund gibt es, im Unterschied zu anderen Bundesländern, keine regelmäßige Förderung durch den Freistaat Thüringen.

Tiefengeothermie

Nettostromverbrauch (2010): 0 %
Endenergieverbrauch (2010): 0 %

Aktuell gibt es nur wenige Anlagen zur Nutzung von Tiefengeothermie (Bohrtiefe ab 400m) in Thüringen, weshalb das Potenzial zur Stromerzeugung in Thüringen ungenutzt bleibt. Abgesehen von den drei Anlagen in Bad Colberg, Bad Sulza und Bad Langensalza2 befinden sich Projekte dieser Art noch in der Versuchsphase, sodass diesbezüglich erst wenige Erfahrungen gesammelt werden konnten. Zwar ist eine wirtschaftliche Umsetzung dieser Projekte bereits möglich, aber das fehlende Know-how hemmt noch den Ausbau. Der Freistaat strebt aus diesem Grund an, Projekt zur Nutzung petrothermaler Geothermie zur Marktreife zu bringen. Dazu wird gezielt die Suche nach Investoren zur Realisierung dieser vorangetrieben.

Um die Schwierigkeiten zu beseitigen und damit den rückläufigen Trend entgegenzuwirken müssen verschiedene Maßnahmen im Bereich der Kommunikation sowie die Verkürzung der Genehmigungsverfahren eingeleitet werden. Des Weiteren ist es sinnvoll die Geothermieanlagen mit Systemen wie PV oder Solarthermie zu kombinieren.5