Die Dekarbonisierung der Wirtschaft ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität und essenziell für eine nachhaltige Zukunft. Trotz innovativer Technologien und klarer Ziele schreitet die Umsetzung oft langsamer voran als erhofft.
Was bedeutet Dekarbonisierung für die Wirtschaft?
Dekarbonisierung heißt, Kohlenstoffdioxid(CO₂)-Emissionen zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Das soll durch den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz und die Umstellung auf klimafreundliche Produktions- und Betriebsprozesse erreicht werden. Für die Wirtschaft bedeutet das einen tiefgreifenden Wandel: Bestehende Strukturen, Prozesse und Technologien müssen neu gedacht und gezielt weiterentwickelt werden. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, nicht nur technologische Innovationen voranzutreiben, sondern auch organisatorische und kulturelle Veränderungen nachhaltig zu gestalten.
Warum sind nicht-technische Hemmnisse von Bedeutung?
Technologische Lösungen allein reichen oft nicht aus, um die Transformation zur klimaneutralen Wirtschaft erfolgreich umzusetzen. Nicht-technische Hemmnisse, wie fehlendes Vertrauen zwischen den Akteuren, Akzeptanzprobleme gegenüber neuen Technologien oder Unsicherheiten in Bezug auf langfristige Perspektiven, bremsen wichtige Transformationsentscheidungen. Diese Hemmnisse sind oft komplex, dazu sozial oder organisatorisch bedingt und erfordern gezielte Lösungsansätze, um sie zu überwinden.
Ziel von DekaRB
Das Projekt Dekarbonisierung für eine Resiliente Wirtschaft Beschleunigen (DekaRB) setzt genau hier an: Es erforscht die nicht-technischen Hemmnissen, die die Transformation im produzierenden Gewerbe bremsen und entwickelt praxisorientierte Lösungsansätze für eine nachhaltige und kooperative Umsetzung der Dekarbonisierung.
DekaRB verfolgt dabei das Ziel, Unternehmen im produzierenden Gewerbe zu befähigen, ihre Energieversorgung erfolgreich CO₂-neutral zu gestalten.
Gemeinsam mit Praxispartnern wollen wir durch innovative und auf Zusammenarbeit basierende Ansätze Wege aufzeigen, wie die Dekarbonisierung effektiv beschleunigt werden kann.
Unsere Vorgehensweise
Das Projekt basiert auf einer umfassenden qualitativen Erhebung, bei der die tatsächlichen Hemmfaktoren und Herausforderungen in der Industrie analysiert werden. Dabei konzentrieren wir uns auf folgende Aspekte:
- Hemmnisse der Energiewende: Welche ökonomischen, sozialen und organisatorischen Barrieren verhindern Transformationsentscheidungen?
- Vertrauens- und Akzeptanzdefizite: Wie stehen Entscheidungsträger und Mitarbeitende zu neuen Technologien und kooperativen Ansätzen?
- Best Practices: Welche erfolgreichen Beispiele können als Vorbild dienen?
Auf dieser Basis entwickeln wir innovative Lösungen, die überregionale Bedeutung haben, sich aber zunächst an den Bedarfen unserer lokalen Praxispartnern orientieren. Mögliche Ansätze sind bspw. regionale Wertschöpfungsnetzwerke zur dezentralen Nutzung erneuerbarer Energien, überbetriebliche Netzwerke zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen oder auch Modellvorhaben für resilienzorientierte Industriegebiete.
Praxisnah und zukunftsorientiert
Die entwickelten Ansätze werden prototypisch an drei ausgewählten Industriestandorten in Thüringen umgesetzt. Diese Standorte stehen modellhaft für Industriegebiete in ländlichen Regionen, die stark vom Strukturwandel geprägt sind.
Nachhaltiger Transfer der Ergebnisse
Damit die Erkenntnisse aus DekaRB weitreichend genutzt werden können, setzen wir auf die Entwicklung einer universellen Blaupause: einen Leitfaden für andere Regionen und Industrien zur Beschleunigung der Dekarbonisierung. Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Projekt werden zudem regelmäßig auf unserer Website aktualisiert und zur Verfügung gestellt.
Kontakt
Sie möchten mehr über DekaRB erfahren oder sich als Praxispartner beteiligen? Werden Sie Teil der Transformation! Gemeinsam gestalten wir eine nachhaltige und resiliente Zukunft.
Projektkonsortium
- Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk
- Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS
- Friedrich-Schiller-Universität Jena