Quelle: ThEEN
„URMIT“ Umweltwärme-Innovationsnetzwerk in Mitteldeutschland gestartet
Das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) koordiniert das ZIM-Netzwerk „URMIT– Netzwerk zur effizienten und ganzheitlichen Nutzung von Umweltwärme für Mitteldeutschland“. Ziel des Vorhabens ist es durch Anstoß von Forschungs- und Entwicklungsprojekten zum Sektorziel der CO2-Minderung im Wärmebereich beizutragen.
„Umweltwärme wird einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Wärmewende leisten.“ so Jana Liebe, ThEEN-Geschäftsführerin. „Der ThEEN konnte nun ein Konsortium aus Wissenschaft und Wirtschaft für einen systemischen Ansatz der Wärmewende mit Erneuerbaren Energien und Umweltwärme entlang der gesamten Wertschöpfungskette bündeln. Ziel der Partner ist es, innovative Produkte und Dienstleistungen zur Nutzung von Umweltwärme zu entwickeln."
„URMIT“ ist ein über das Programm „ZIM – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) in Höhe von rund 65.000 € für ein Jahr gefördertes Innovationsnetzwerk, mit dem die Innovationskraft und damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen nachhaltig gestärkt werden soll.
Das Konsortium aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie Forschungseinrichtungen fokussiert sich auf folgende Forschungsleitlinien: die Weiterentwicklung gesamtsystemischer Ansätze mit den dafür relevantesten Komponenten, Sektorenkopplung, Nutzung von Geo-, Fluss- und Seethermie sowie Wärmespeicher unter besonderem Fokus auf die gesteigerte Nachfrage durch Verbraucher für CO2-freie Produkte im Bereich der Versorgungskonzepte. Übergreifend werden die Themen Akzeptanz und Partizipationsmodelle betrachtet, um neben der Nachhaltigkeit auch das Kundenspektrum zu erweitern und somit das Netzwerk dauerhaft zu etablieren.
Die zentrale Rolle der Erneuerbaren Wärme für die Vollendung der Energiewende ist bereits Teil der Eröffnungsbilanz Klimaschutz der neuen Bundesregierung, welche am 11.01.2022 vom Bundeswirtschaftsminister veröffentlicht wurde. Demnach soll bis 2030 50 Prozent der Wärme klimaneutral erzeugt werden. Aktuell (Stand 2020) lag der Anteil erneuerbarer Energieträger am Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bei nur 15,6 Prozent.[1]
„Um die Wärmestrategie des Bundes umzusetzen, ist es wichtig, dass wir das Thema Umweltwärme gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft aus der Region voranbringen“, so Dr. Jens Zimmermann vom Fachbereich Energie des Partners IAB - Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gemeinnützige GmbH. „Mit der multidisziplinären und innovativen Ausrichtung der Netzwerkpartner können wir innerhalb des ZIM-Netzwerks Synergien schaffen, damit die Transformation zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung schneller, effizienter und wirtschaftlicher gelingt und dabei Unternehmen neue Produkte und Geschäftsfelder entwickeln“, so der Geologe weiter.
Neben der IAB ist auch JENA-GEOS®-Ingenieurbüro GmbH wichtiger Initiator des Netzwerkes in Mitteldeutschland. „Wir freuen uns, in diesem neuen Projekt vor allem unsere Expertise aus Geothermie, Seethermie und Aquiferspeicherung in eine zukunftsfähige Wertschöpfung einzubringen, die grüne Wärme von der Quelle bis zum Verbraucher im Zusammenhang denkt.“ so Geschäftsführer Dr. Kersten Roselt aus Jena.
Bis Dezember 2022 können die Netzwerkpartner in einer ersten Projektphase Forschungs- und Entwicklungsprojekte erarbeiten und beantragen. Im Anschluss sollen diese zur Erschließung und Nutzung von Umweltwärme in einer zweiten Phase binnen zwei bis drei Jahren umgesetzt werden. ThEEN koordiniert den fachlichen Dialog und unterstützt die Projektakquise der Partner.
Alle Partner, Kontaktmöglichkeiten für Interessierte und weitere Informationen finden Sie auf der Website des ThEEN e.V.
[1] Quelle: BMU, Link: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen#waerme