Dialog, Inspiration, Kooperation: ThEEN bei Thüringer Delegationsreise nach China
Erfurt, 06.11.2025: Unterwegs im Reich der Mitte: ThEEN-Geschäftsführerin Jana Liebe war Ende Oktober Teil der 40- köpfigen Delegation mit der Thüringer Wirtschaftsministerin Colette Boos-John in die chinesischen Städte Peking, Ningde, Shanghai und Changzhou. Auf dem Programm standen Briefings, Unternehmensbesuche und Matchmakings in Ningde und Shanghai – mit wertvollen Einblicken in Mobilität, Energie, KI und Digitalisierung.
China ist Vorreiter im Ausbau erneuerbarer Energien und auch in der Entwicklung von Transformationstechnologien ganz vorn, so der Eindruck von Jana Liebe nach ihrer sechstägigen Reise in die Volksrepublik. Bei fast 40 Terminen mit Unternehmen und Fachleuten konnte sie sich ein intensives Bild über den Fortschritt im Land verschaffen. Vor allem das Thema klimaneutrale Industrie- und Gewerbegebiete ist für die hiesigen Akteure von Bedeutung.
Im Fokus der Reise stand der Austausch über gemeinsame Erfahrungen und zukünftige Chancen. Stationen und Highlights waren unter anderem Einblicke in E-Mobilität und Produktion bei E-Auto-Hersteller Xiaomi, eine Tour mit dem Entwickler autonomer Fahrzeuge Apollo, der Windkraftanlagenhersteller Goldwind sowie Star Change Technology, welcher mit seiner Ladeinfrastruktur auch Zulieferer für mehrere deutsche Marken ist. Im Headquarter von CATL in Ningde wurde die Batterie-Zellfertigung gezeigt, aber auch von CATL für den Thüringer Standort Verbesserungswünsche zu Energie- und Personalkosten und Bürokratieabbau geäußert. Zudem besuchte die Delegation den Standort unseres ThEEN-Mitglieds Fraunhofer IOSB-AST in Changzhou, welches seit 1996 in China mit dem Schwerpunkt Wassertechnologien vertreten ist und digitale Zwillinge und Künstliche Intelligenz für die Datenauswertung von Wassersystemen präsentierte. Diskutiert wurde, wie der Standort Unternehmen aus Deutschland unterstützen kann, um im chinesischen Markt erfolgreich zu sein.
Die gesammelten Eindrücke zeigen, dass Dialog auch in geopolitisch angespannten Zeiten der zentrale Schlüssel bleibt: Nur im Gespräch entstehen Verständnis und Vertrauen. Gleichzeitig rückt Resilienz stärker in den Fokus:
- Chinesische Unternehmen bauen eigene Lieferketten auf, um Unabhängigkeit statt Abhängigkeit zu sichern. Dies gilt auch für deutsche und europäische Firmen - neben Kooperation wird Resilienz zum Wettbewerbsfaktor.
- Die chinesischen Tech-Unternehmen haben einen hohen F&E-Anteil an Umsatz, was den Innovationsdruck deutlich spürbar macht.
- Zudem verfolgen viele chinesische Firmen eine Exportoffensive, weil der heimische Markt gesättigt ist.
- Klimaneutrale Gewerbegebiete sind sehr gefragt, wobei chinesische Industrieparks ausdrücklich Kooperationen mit deutschen Partnern suchen.
„Wer Zukunftsmärkte aktiv mitgestalten will, braucht offenen Dialog, robuste Partnerschaften und konkrete Projekte – von klimaneutralen Industriearealen bis zu smarter Energie-, Speicher- und Mobilitätsinfrastruktur. Aber auch die steigende Bedeutung der eigenen Resilienz ist nicht zu unterschätzen“, so das Fazit der ThEEN-Geschäftsführerin.
Die Thüringer Delegation, die sich vom 18. bis zum 24. Oktober in China aufhielt, umfasste Unternehmen, Kammern, Branchenverbänden und wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen. Organisiert wurde die Reise von der LEG Thüringen (Thüringen International) und dem Thüringer Wirtschaftsministerium mit Unterstützung der Deutschen Botschaft und der Außenhandelskammer (AHK) in China.
Für einen weiteren Austausch oder Kontaktvermittlung für gemeinsame Projekte können sich interessierte Mitglieder in der ThEEN-Geschäftsstelle melden.
Weitere Informationen des Thüringer Wirtschaftsministeriums:
Boos-John zieht positives Fazit ihrer Delegationsreise nach China (24.10.2025): Link