Quelle: ThEEN, Fraunhofer IKTS, smood

Hermsdorfer Keramik-Batterie für smood

Am Fraunhofer IKTS entwickelte Stromspeicher stehen vor der Anwendungsreife

Extrusion keramischer Elektrolyt
Extrusion keramischer Elektrolyt © Fraunhofer IKTS

Forscher des Fraunhofer IKTS stellen eine keramische Batterie vor, die Strom ökologisch und ökonomisch speichert. „Die lokale Produktionsmöglichkeit und komplette Recyclingfähigkeit machen die Hermsdorfer Batterie zu einem optimalen Stromspeicher für das nachhaltige Quartiersprojekt smood®. Die Zusammenarbeit unserer Mitglieder ist ein Beispiel für die wertvolle Kompetenzbündelung innerhalb unseres Netzwerks,“ erklärt ThEEN-Geschäftsführerin Jana Liebe.

Die Besonderheit der neu entwickelten Batterie ist ihre robuste und kostengünstige Zusammensetzung, die auf herkömmlichem Kochsalz und Nickelpulver und somit auf lokal vorhandenen und günstigen Stoffen basiert. Ihr Kern besteht aus einem Festkörperelektrolyt aus einer speziellen Keramik. Alle verwendeten Rohstoffe sind nicht nur lokal verfügbar, sondern auch nahezu 100% recyclingfähig. Außerdem gilt die Batterie als extrem sicher und wartungsfrei und gewährleistet eine Lebensdauer von 10 Jahren, was etwa 4.500 Ladezyklen entspricht.

Dr. Roland Weidl, Abteilungsleiter Systemintegration und Technologietransfer am Fraunhofer IKTS, beschreibt, wofür die neu entwickelte Batterie in Zukunft verwendet werden soll: „Insbesondere in Thüringen werden zur Zeit Pilotprojekte geplant, in denen eine Anwendung der neuen Technologie demonstriert werden soll, beispielsweise im Personen-Nahverkehr oder auch bei Energieversorgern. Ein Paradeprojekt stellt natürlich der Thüringer Wachstumskern smood mit der Anwendung als Stromspeicher in Quartieren für die sozial verträgliche, energetische Sanierung dar.“

Der Quartiersumbau im Rahmen des Projekts „smood – smart neighborhood“ gliedert sich in verschiedene Teilbereiche, wie Quartiersanalyse, Wärmeerschließung und auch die Planung der Energiespeicherung. Bearbeitet wird dieser Bereich durch das Verbundprojekt EStorage, dem auch das Fraunhofer IKTS angehört. Angestrebt wird hier eine sichere und umweltfreundliche Methode, die im Wirkungsgrad vergleichbar mit herkömmlichen Marktlösungen ist. All das kann nun mit der keramischen Batterie des Fraunhofer IKTS geboten werden, fasst Dr. Kai Sauerzapfe, Alumina Systems GmbH und Vertreter des Verbundprojektes smood-EStorage, zusammen: „Die vom Fraunhofer IKTS weiterentwickelte Batterietechnologie stellt einen wichtigen Baustein zum Erreichen der vom smood Konsortium anvisierten Ziele dar. Sie trägt dazu bei, die warmmietenneutrale, energetische Objektsanierung durch den smood Ansatz zu realisieren. Dies ist notwendig, wenn die Klimaziele sowohl der Bundesregierung als auch der Europäischen Kommission („Green Deal“), sozialverträglich erreicht werden sollen.“

Einzeldemonstrationen im Rahmen des smood-Projektes sind jedoch nur ein Anfang. Im nächsten Jahr sollen weitere größere Pilotprojekte mit dem neuen Batterietyp angestrebt werden.

Bildnachweise: Batteriezelle: Fraunhofer IKTS Extrusion keramischer Elektrolyt: Fraunhofer IKTS

Weitere Informationen zu smood®: https://www.smood-energy.de/

Weitere Informationen zu smood-EStorage: https://www.smood-energy.de/wachstumskern/projekte/smoode-storage/

Batteriezelle © Fraunhofer IKTS