BUND, ThEEN und TMWAT

Energiewende darf nicht ausgebremst werden

Keine Renaissance der Kern- und Kohlekraft zulassen, sondern die Wirtschaftskraft der Erneuerbaren Energien für klima- und umweltfreundliche Energieversorgung der Zukunft nutzen

Morgen findet der "Tag der Erneuerbaren Energien" bundesweit statt, der an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 erinnert. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Thüringen), das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. und das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Technologie (TMWAT) möchten anlässlich dieses Tages gemeinsam für die Erneuerbare Energiewende plädieren.

„Tschernobyl und Fukushima mahnen, dass der breite gesellschaftliche Konsens zum Atomausstieg schnellstmöglich umgesetzt wird. Im selben Zug ist die Gesellschaft aber auch gefordert, keine Renaissance der Kohlekraft zuzulassen. Der Weltklimareport mahnt vor ernsthaften Folgen des CO2-Anstiegs in der Atmosphäre. Wir brauchen deshalb mehr denn je eine Bürgerenergiewende“, erklärt Ron Hoffmann, Landesvorsitzender des BUND Thüringen.

„In Thüringen gibt es im Bereich der Erneuerbaren Energien und Energiespeicherung 260 Unternehmen in Produktion und Dienstleistung mit einem Umsatz von 2,1 Mrd. Euro Umsatz und 7.640 Beschäftigten*. Diese arbeiten an neuen Lösungen der tragfähigen erneuerbaren Energieversorgung der Zukunft und bieten zudem hochwertige Arbeitsplätze“, betont Prof. Dr. Dieter Sell, Vorstandsvorsitzender des Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerkes (ThEEN) e.V.

"Die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben deutlich gezeigt, wie riskant Atomkraftwerke sind. Daher wurde es allerhöchste Zeit, dass Deutschland aus der Atomenergie ausgestiegen und die Energiewende eingeleitet hat. Mit diesem Kurs nimmt die Bundesrepublik eine Vorreiterfunktion ein. Auf diesem Kurs müssen wir bleiben. Es darf kein Zurück mehr zur Atomenergie geben", sagte Thüringens Wirtschaftsminister Uwe Höhn.

Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat bereits vielfältige Initiativen ergriffen, um die Energiewende voranzutreiben: Ein energiepolitischer Bestseller ist das 1.000-Dächer-Photovoltaik- Programm, mit dem seit dem Programmstart im Jahr 2010 rund 260 Photovoltaik- Projekte in ganz Thüringen gefördert werden konnten. Eine zentrale Rolle spielen die Energiegenossenschaften, die bereits 56 Projekte verwirklichen konnten. Auch die Thüringer Effizienzinitiative spielt eine wichtige Rolle, hier konnten im Jahr 2013 rund 60 Unternehmen unterstützt werden. Höhn: „Der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz – das sind die zwei Säulen, auf denen unsere künftige Energieversorgung stehen muss.“

*Erhebungsjahr 2012, Quelle: Potentialstudie „Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung“ in Thüringen 12/2013 im Auftrag der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA)