Quelle: Jena-Geos/ ThEEN

Aquifere zur umweltfreundlichen Wärme- und Kältespeicherung

Forschungsauftrag zur Aquiferspeicherung in der Innovationsregion Mitteldeutschland/ Hindernisse einer Nutzung der Grundwasserleiter sollen aufgehoben werden

Erfurt, 21. April 2021: Das Projekt aquistore widmet sich der Nutzung der Aquifere (Grundwasserleiter) zur Wärme- und Kältespeicherung in der Innovationsregion Mitteldeutschland. Beteiligt sind neben dem Initiator und Projektleiter JENA-GEOS® die I pro K Ingenieurgesellschaft, das Beratungsunternehmen für Systemtechnik Bernd Felgentreff sowie die Forschergruppe um Frau Prof. Erika Kothe von der Friedich-Schiller Universität Jena. Die Studie wurde von der Innovationsregion Mitteldeutschland beauftragt.

Das mit dem Kürzel aquistore bezeichnete Projekt steht für die „Adaption von Technologien saisonaler geogener Wärmespeicher auf die Aquifere der Innovationsregion“. Kern des Forschungsvorhabens ist, Defizite zu beheben, die einer Wärme- und Kältespeicherung in Grundwasserleitern entgegenstehen. Neben Hemmnissen in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit werden damit auch eine einfachere Umsetzbarkeit sowie die Beantwortung von Genehmigungsfragen angegangen. Dafür werden neueste nationale und internationale Forschungsresultate sowie Praxiserfahrungen auf die Verhältnisse Mitteldeutschlands adaptiert.

Die Ergebnisse des Projektes sollen zukünftig beantworten, ob am jeweiligen Standort grundsätzlich Potenziale für eine Aquiferspeicherung bestehen und mit welcher Rentabilität dabei zu rechnen ist. „Die positive Entwicklung bei der Effizienz von Geothermie- und Wärmetechnologien der letzten Jahre wollen wir nun für die Herstellung der Wirtschaftlichkeit bei bislang noch wenig berücksichtigten Potenzialen nutzen“, erläutert Projektleiter Dr. Kersten Roselt. „Besonders die Potenziale der geologischen Struktur des ‚Weißelsterbeckens‘ in der Metropolregion sind enorm und für eine zukünftige nachhaltige Wärmeversorgung unverzichtbar“, fügt Roselt hinzu.

Hintergrund des Projektes ist die erforderliche Minderung der Treibhausgas-Emissionen und die Etablierung alternativer dezentraler Wärmeversorgungssysteme (Nahwärmenetze). „Die Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärme- und Kältesektor ist von großer Bedeutung für das Gelingen der Dekarbonisierung des Energiesystems und es besteht im Vergleich zum Stromsektor noch ein hoher Handlungsbedarf.“, betont ThEEN-Geschäftsführerin Jana Liebe. „Wir begrüßen das innovative Vorhaben, neue Potenziale für die Umsetzung der Wärmewende zu erschließen.“

Die Potenziale sowie Raumwiderstände werden von JENA-GEOS® in einem Aquiferatlas erfasst. Dieser visualisiert die nutzbaren Aquifere in der Innovationsregion. Die Forschergruppe um Frau Prof. Erika Kothe wird den Einfluss von Temperaturveränderungen auf die mikrobielle Lebewelt in den Grundwasserleitern untersuchen. Der Abschluss der Studie ist zum 31. Dezember 2021 geplant. Als ein wichtiger Treiber beim Strukturwandel im Dreiländereck Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fördert die Innovationsregion Mitteldeutschland das Forschungsvorhaben.  

Projektinformation: Das Projekt aquistore ist gefördert aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland, des Freistaates Sachsen, des Landes Sachsen-Anhalt und des Freistaates Thüringen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe: "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsinfrastruktur“.