Quelle: ThEGA

Thüringer Online-Portal Kom.EMS wird zum bundesweiten Qualitätsstandard für kommunales Energiemanagement

Neun Bundesländer nutzen kostenfreies Portal, um Energiekosten in kommunalen Gebäuden zu sparen

  • 31 Thüringer Landkreise, Städte und Gemeinden sind bereits für Kom.EMS angemeldet
  • Kleinstadt mit 10.000 Einwohner*innen kann jedes Jahr 30.000 Euro Energiekosten sparen

Das von der Thüringer Landesenergieagentur ThEGA maßgeblich entwickelte Online-Portal Kom.EMS (www.komems.de) kommt in immer mehr Bundesländern zum Einsatz und etabliert sich als bundesweiter Qualitätsstandard für kommunales Energiemanagement. Das Online-Angebot ist in Kooperation mit den Landesenergieagenturen aus Baden-Württemberg, Sachsen und Sachsen-Anhalt entstanden und wird nun auch in Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz genutzt. Bundesweit sind mehr als 450 Kommunen auf dem Portal registriert. Im vergangenen Jahr wurde Kom.EMS gleich doppelt ausgezeichnet: vom Bundesumweltministerium und dem Bundesverband der Industrie mit dem Innovationspreis für Klima und Umwelt sowie von der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz mit dem PERPETUUM Energieeffizienzpreis.

„In Kom.EMS stecken vier Jahre Arbeit und die Erfahrungen aus rund 200 Kommunen und Landkreisen. Es ist großartig, dass bereits neun Bundesländer unser Portal nutzen, um kommunale Gebäude dauerhaft energetisch zu optimieren“, sagt Frank Kuhlmey, Projektleiter für kommunales Energiemanagement bei der ThEGA. Mit Kom.EMS können öffentliche Verwaltungen ihren Energieverbrauch und ihre Kosten nachweislich reduzieren und einen wichtigen Beitrag für mehr kommunalen Klimaschutz leisten. Bei einem bundesweiten Einsatz in deutschen Kommunen könnten jährlich eine Million Tonnen CO2 vermieden werden. Die Nutzung von Kom.EMS und die begleitende Beratung durch die Landesenergieagentur ist kostenfrei. In Thüringen haben sich bereits 31 Kommunen mit insgesamt mehr als 1,3 Millionen Einwohner*innen auf dem Energiemanagement-Portal angemeldet.

So spart Kom.EMS Energiekosten und CO2-Emissionen Kommunale Gebäude wie Rathäuser, Schulen oder Sporthallen verbrauchen oft mehr Energie als nötig. Im Schnitt verursachen sie jährliche Energie- und Wasserkosten von 10 bis 30 Euro pro Einwohner. Durch das regelmäßige Kontrollieren von Gebäudetechnik und Verbrauchsdaten sowie dem Ableiten von Optimierungsmaßnahmen lassen sich 15 Prozent dieser Energiekosten sparen – ohne selbst in neue Technik oder teure Sanierungen investieren zu müssen. So gibt eine durchschnittliche Kleinstadt mit 10.000 Einwohner*innen etwa 200.000 Euro pro Jahr für Energie und Wasser aus, von denen jedes Jahr rund 30.000 Euro durch Energiemanagement mit Kom.EMS eingespart werden könnten.

Trotz dieser Potenziale verfügen viele Kommunen noch nicht über ein professionelles Energiemanagement. Mit Kom.EMS lässt sich das ändern: „Kommunale Verwaltungen erhalten eine professionelle, praktisch anwendbare und kostenfreie Hilfestellung, die alle relevanten Verwaltungsebenen und Instrumente einer Kommune berücksichtigt“, erklärt Frank Kuhlmey. Eine interaktive Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft kommunalen Akteuren, ein effektives Energiemanagement aufzubauen oder zu optimieren. Zu jedem Arbeitsschritt – zum Beispiel für das Anpassen der Heizung an den tatsächlichen Bedarf oder eine optimierte Energiebeschaffung – bietet Kom.EMS passende Hilfen wie Berechnungstools oder Mustervorlagen. Anhand transparenter Kriterien kann das Energiemanagement zudem jederzeit intern und auf Wunsch auch extern überprüft werden.