Thüringer Wirtschaftsministerium

Rückenwind für Windenergie in Thüringen

Mitteldeutscher Branchentag "Wind.Energie" am 14. Oktober in Erfurt / Staschewski: Ein Prozent der Landesfläche für Windräder muss Ziel für kommende Jahre sein

Beim in Erfurt stattfindenden mitteldeutschen Branchentag „Wind.Energie“ forderte der Staatssekretär des Thüringer Wirtschaftsministeriums, Jochen Staschewski, den Ausbau der Windkraft in den kommenden Jahren voranzutreiben. „Die Windenergie ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Energiequelle, die Thüringen in Zukunft noch weit besser nutzen sollte.“ Thüringen habe mit seinem Mittelgebirge und den vielen Höhenlagen hervorragende Bedingungen, Energie aus Windkraft zu gewinnen.

Der Staatssekretär kritisierte, dass es in den vergangenen Jahren wenig Bewegung beim Ausbau der Windkraft gab. Gerade einmal 0,3 Prozent der Landesfläche stehen für Windräder zur Verfügung. „Wer die Energiewende will, der muss sich an dieser Stelle bewegen.“

Zurzeit werden in Thüringen 675 Windenergieanlagen gezählt. Die Forderung aus dem Wirtschaftsministerium lautet daher, ein Prozent der Landesfläche für Windkraft zur Verfügung zu stellen und auch Waldflächen dafür zu öffnen, die keine Naturschutzgebiete sind oder den Tourismus nicht berühren. Damit könnte die installierte Leistung aus der Windenergie von heute 993 Megawatt wenigstens verdoppelt werden auf rund 2000 Megawatt. Staschewski: „Beim Ausbau der Windkraft braucht es einen Ruck, wenn der Anteil einer nachhaltigen Energieerzeugung in den kommenden Jahren weiter steigen soll.“

Der Staatssekretär betonte bei der Gelegenheit die vielen Vorteile, die der Ausbau der Windenergie mit sich bringe. Neben der Produktion von umweltfreundlicher Energie ist die Windkraftbranche ein Jobmotor. Während in Thüringen fast 2000 Beschäftigte in dieser Branche tätig sind, werden im gesamten Bundesgebiet mittlerweile rund 120.000 Beschäftigte in der Windkraftbranche gezählt. Auch die Bürgerbeteiligung ist bei der Produktion von Windenergie ein positiver Faktor. Deutschlandweit haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr Energiegenossenschaften gegründet, die von der Wertschöpfung aus der Windkraft profitieren.    --

Zahlen und Fakten zum Ausbaustand der erneuerbaren Energien in Thüringen:

-  Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch (Stand: 2011): 20 %;

-  Anteile der einzelnen Energieträger an den erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch (Stand: 2011):

  • Biomasse: 80,5 % (2010: 85,0 %);
  • Windenergie: 12,1 % (2010: 8,6 %);
  • Photovoltaik: 2,9 % (2010: 1,5 %);
  • Wasserkraft: 1,9% (2010: 2,7 %);
  • Solarthermie und Geothermie: 2,6 % (2010: 2,3 %).

-  Zusammensetzung der Stromerzeugung in Thüringen (Stand: 2012):

  • Erdgas: 26,2% (2011: 29,0 %)
  • Biomasse: 21,6 % (2011: 20,0 %)
  • Wind: 19,0 % (2011: 19,0 %)
  • Photovoltaik: 7,2 % (2011: 4,6 %)
  • Laufwasser: 2,3 % (2011: 3,0 %)
  • Pumpspeicher: 22,0 % (2011: 22,4 %)
  • Sonstige: 1,7 % (2011: 2 %)

-  Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern erreicht damit einen Anteil von rund 50,4  % (2011: 47 %).