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Photovoltaik braucht stabilen Markt
„Die Stromerzeugung aus Photovoltaik (PV) wird im Rahmen der Thüringer Landesinitiative „Photovoltaik auf Landesdächern“ auch in diesem Jahr weiter erfolgreich vorangetrieben. Mit den vier Dächern desLandeskriminalamts (LKA) und weiteren zwölf Dächern der Jugendstrafanstalt Arnstadt (JSA) erreicht der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auf jetzt 43 Landesgebäuden ein neues Leistungsvolumen. Die installierte PV-Kapazität steigt mit diesen beiden Projekten um 850 Kilowatt (kW) auf nun insgesamt 1.900 kW. Das ist ein schöner und nachhaltiger Erfolg, wenn man bedenkt, dass die maximale PV-Leistung auf Landesdächern zu Beginn der Legislaturperiode im Jahr 2009 gerade bei 30 kW lag.“ Das erklärte heute (Donnerstag) in Erfurt Bau-Staatssekretärin Inge Klaan anlässlich der Fertigstellung von 558 Solar-Modulen auf den Dächern des Landeskriminalamt-Neubaus und der 4.432 Solar-Modulen auf den Dächern der Jugendstrafanstalt (JSA) Arnstadt.
„Diese Weiterentwicklung bedeutet“, so die Staatssekretärin weiter, „dass die Stromerzeugung aus Photovoltaik in 2014 das avisierte Ausbauziel von ca. 1,5 Prozent - bezogen auf den Gesamtstromverbrauch der Landesgebäude - erreicht. Damit rückt auch das für 2015 von der Landesregierung verfolgte Ausbauziel von zwei Prozent PV-Stromerzeugung in greifbare Nähe. Um dieses Ziel letztendlich zu erreichen, wird noch eine PV-Leistung von rund 550 kW benötigt. Die Voraussetzungen für diesen ambitionierten Zugewinn werden bereits geschaffen. Wir wollen demnächst die Dächer des Hörsaalneubaus der Fachhochschule Erfurt, der Justizvollzugsanstalt (JVA) Suhl-Goldlauter und die Dächer der Universität Erfurt und der Fachhochschule Jena für die Installation von PV-Anlagen in Angriff nehmen.“
Hintergrund
Seit heute sind die Solar-Module auf den Dächern des LKA-Neubaus und der JSA Arnstadt betriebsbereit. Die Spitzenleistung der installierten PV-Module des LKA in Erfurt beträgt rund 142 kW. Der jährliche Stromertrag wird bei ca. 130.000 kWh liegen.
Im LKA Erfurt – und auch in der Jugendstrafanstalt in Arnstadt – wird der PV-Strom direkt in die elektrotechnische Anlage der Neubauten eingespeist und vor Ort verbraucht.
Die Arbeiten an den Solar-Generatoren und in den Gebäuden wurden in hoher Qualität und Geschwindigkeit gemeinsam mit dem Landesamt für Bau und Verkehr und dem Landeskriminalamt in weniger als sechs Wochen abgeschlossen.
Mit dem Projektbetreiber, der Ersten Erfurter Energiegenossenschaft, hat das Land einen 20-jährigen Pachtvertrag gezeichnet. Die Firma maxx solar & energie aus Waltershausen war für die technische Ausführung verantwortlich.
„Wir haben jetzt ein wirklich wichtiges Etappenziel erreicht; aber bis zum Ziel ist es noch ein weiter Weg“, betonte Klaan. „Dazu benötigen wir zukünftig gute und belastbare Rahmen-Bedingungen für Investoren und einen stabilen Markt. Die Novellierung des Erneuerbaren Energien-Gesetz (EEG) muss diesen Bedingungen Rechnung tragen und gegebenenfalls nachjustiert werden. Das gilt insbesondere für die bisher erfolgreich praktizierten Pachtmodelle für die Betreiber von Photovoltaikanlagen. Denn wir wollen weiterhin Public-Private-Partnership (Öffentlich-private Partnerschaft) im Photovoltaik-Bereich. Denn das ist ein unverzichtbarer Beitrag zur Energiewende.“