TMBLV

Mehr Solarenergie von Landesdächern

Eigenverbrauch erneuerbarer Energien erfordert geringeren Ausbau der Stromnetze

Inbetriebnahme Solaranlage (v. l.: Thomas Siegfried Karwath (maxx solar & energie GmbH & Co. KG), Baustaatssekretärin Inge Klaan, Georg Wilhelm Albrecht Ulrich von Brunn (Erste Erfurter Energiegenossenschaft e. G., Vorstand) Foto: TMBLV

"Bei der Energiewende und beim Ausbau erneuerbarer Energien gibt es zwei große Herausforderungen. Wir müssen die Energie speichern, um sie dann nutzen zu können, wenn wir sie brauchen. Und wir müssen den Eigenverbrauch stärken, damit die Energieerzeugung möglichst vor Ort erfolgt. Das verringert den Bedarf zum Ausbau der Stromnetze. Mit der Solaranlage auf den Dächern der neuen Polizeigebäude im Rahmen unserer Initiative ‚Photovoltaik auf Landesdächern‘ kommen wir hierbei einen wichtigen Schritt voran", sagte heute (Donnerstag) Bauminister Christian Carius in Erfurt anlässlich der ersten Stromlieferungen durch die neue Photovoltaikanlage. Gemeinsam mit dem Vorstand der Ersten Erfurter Energiegenossenschaft, Christian Prechtl, als Projektbetreiber nahm Baustaatssekretärin Inge Klaan in Erfurt per Knopfdruck die neue Solaranlage auf den vier Dächern des künftigen Landeskriminalamtes in der Kranichfelder Straße offiziell in Betrieb.

"Wir wollen möglichst viel saubere Energie in und mit unseren Immobilien erzeugen", erklärte Staatssekretärin Klaan. „Bei allen Baumaßnahmen des Landes werden deshalb zu Planungsbeginn Energiekonzepte erstellt, um die Grenzwerte der Energieeinsparverordnung zu unterschreiten und den breiten Einsatz erneuerbarer Energien – insbesondere Bioenergie und Photovoltaik – zu unterstützen. Nur mit stärkerer Energieeffizienz und dem Ausbau erneuerbarer Energien wird die Energiewende gelingen."

Hintergrund: Die Spitzenleistung der installierten PV-Module des LKA in Erfurt beträgt rund 142 kW. Der jährliche Stromertrag wird bei ca. 130.000 kWh liegen. Im LKA Erfurt wird der PV-Strom direkt in die elektrische Netzanlage der Neubauten eingespeist und vor Ort verbraucht. Mit dem Projektbetreiber, der Ersten Erfurter Energiegenossenschaft, hat das Land einen 20-jährigen Pachtvertrag gezeichnet.

Seit 2008 wurden für 33 Landesgebäude Pachtverträge mit Betreibern von Photovoltaik-Anlagen abgeschlossen. Die installierte Leistung stieg dadurch von 30 kW auf über 1.000 kW im Jahr 2013. Die jährliche Stromerzeugung von über 1.000.000 kWh vermeidet rund 600 Tonnen CO2.

Mit den in 2014 hinzugekommenen Dächern in der Jugendstrafanstalt Arnstadt und beim Landeskriminalamt in Erfurt sind jetzt insgesamt 43 Landesgebäude mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Die PV-Leistung steigt damit auf 1.900 kW. Das für 2015 gesetzte Ausbauziel von 2 % Sonnenstrom am Gesamtstromverbrauch in Landesgebäuden wird im kommenden Jahr übertroffen werden. Auch die Verdopplung der Bioenergiequote auf 16% bis 2015 im Wärmebereich der Landesimmobilien (Biomasseheizungen) wird übererfüllt werden.