Meilenstein für Wasserstoffforschung in Thüringen

HySON-Institut für Angewandte Wasserstoffforschung feiert Einweihung des Neubaus

Ehrengäste: Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee und Innovationsbeauftragte "Grüner Wasserstoff" der Bundesregierung Till Mansmann

Rund ein Jahr nach dem Baubeginn hat das HySON-Institut sei-nen Neubau eingeweiht. Zu den Ehrengästen bei der Eröffnung zählten Thüringens Wirt-schaftsminister Wolfgang Tiefensee und der Innovationsbeauftragte „Grüner Wasser-stoff“ der Bundesregierung Till Mansmann. Mit einer Investition von rund 6,5 Millionen Euro erhält die Wasserstoffforschung im Raum Südthüringen einen geeigneten Standort. Begleitet wurden die Feierlichkeiten durch eine Ausstellung des Instituts und von Projekt-partnern über Wasserstofftechnologien.

Rund 200 Gäste begrüßte das HySON-Institut am Montagvormittag zur feierlichen Einweihung des Neubaus in der Sonneberger Dammstraße. Das Gebäude bietet perspektivisch 45 Mitarbei-tenden Platz auf einer Büro- und Laborfläche von 400 Quadratmetern und einer Hallen- und La-gerfläche von 1400 Quadratmetern. Gefördert wird der Neubau in Sonneberg durch das Thürin-ger Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium mit über drei Millionen Euro aus Mitteln der Ge-meinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).

Der Direktor des HySON-Instituts, Dr.-Ing. Ulrich Palzer, hob in seiner Einweihungsrede die Be-deutung des Neubaus für die Wasserstoffforschung hervor: „Durch das neue Institutsgebäude erhält die Wasserstoffforschung in Sonneberg den geeigneten Standort, um sich als regionaler und überregionaler Ansprechpartner für Wasserstoffnutzungen und -technologien zu etablieren, sowohl für Industrie als auch Kommunen.“ Zudem bietet das Grundstück Perspektiven für zukünf-tiges Wachstum des Instituts, so Herr Dr. Palzer weiter.

Thüringen werde seine Kompetenzen in der Wasserstofftechnologie in den kommenden Jahren systematisch ausbauen, sagte Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee an-lässlich der Einweihung. „Ein zentrales Element dieser Strategie ist dabei das HySON-Institut“, so der Minister. Wasserstoff werde eine wichtige Rolle im Energiemix der Zukunft spielen. Aller-dings sei noch viel zu tun, um die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff wirtschaftlicher zu machen. „Die Aufgabe von HySON wird es sein, die derzeit noch bestehende Lücke zwischen Erforschung und Anwendung der Wasserstofftechnologien schließen.“ Regionalpolitisches Ziel sei es darüber hinaus, Südthüringen zu einer „Wasserstoffregion“ zu entwickeln und zusätzliche Wertschöpfungspotentiale für die Unternehmen zu erschließen. „Ich bin überzeugt davon: Aus dem Einstieg in die Wasserstoffwirtschaft werden sich für ganz Thüringen neue wirtschaftliche Chancen ergeben." Neben der Förderung des Institutsneubaus finanziert das Wirtschaftsminis-terium auch erste Forschungsprojekte am HySON-Institut mit weiteren gut drei Millionen Euro.

Nach dem Baubeginn im November 2021 konnte der Neubau innerhalb des Zeitplans fertig ge-stellt und die Baukosten in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro eingehalten werden. Ende Oktober ist das Team des HySON-Instituts, momentan bestehend aus 20 Wissenschaftlern und Wissen-schaftlerinnen in den Neubau eingezogen.

Erste Versuchsanlagen wurden vor Ort bereits in Betrieb genommen. Dies umfasst beispiels-weise die Nutzung von Elektrolysenebenprodukten wie Sauerstoff in der Medizin, Reinigungsver-fahren für Wasserstoff-Produkte für den Einsatz in Brennstoffzellen oder die Entwicklung von Be-schichtungsverfahren für Erdgasleitungen. Für diesen Zweck gibt es neben den Büroräumen ent-sprechende Laboratorien und eine Versuchshalle, in denen entsprechende Untersuchungen möglich sind.

In ebenjene Projekte konnten die Gäste einen Einblick nehmen. Die Mitarbeiter des Instituts stell-ten Versuchsanlagen zur Ammoniakzerlegung und Wasserelektrolyse sowie Ergebnisse aus den Projekten vor. „Bei unseren Projekten steht die Praxistauglichkeit im Fokus. Daher kooperieren wir primär mit Industrieunternehmen und Kommunen, um Lösungen zu entwickeln, die im indust-riellen Alltag Anwendung finden und ehrliche Alternativen zu bisherigen Technologien darstellen“, erläutert Dr. Tobias Wätzel, wissenschaftlicher Leiter des Instituts. Weitere Forschungsprojekte sind bereits bewilligt. Die neuen Projekte sollen im Frühjahr starten.

Begleitet wurde die Einweihungsfeier durch eine Ausstellung durch Projektpartner, welche Ihre Technologien präsentierten. Die Firma WTZ Roßlau gGmbH führte Ihren schadstofffreien Zero Emission Kreislaufmotor vor. Kyros Hydrogen Solution GmbH aus Föritztal stellt Ihre Elektrolyse-technologie vor. Ebenfalls vor Ort waren die Firmen Leyco Wassertechnik GmbH, HTI Thüringen KG, ISLE GmbH und SMB Sonneberg GmbH