Quelle: TMUEN

Biomasse: Förderung wird bundesseitig verbessert

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, ein umfassendes Biomassepaket vorzulegen und die Förderbedingungen zu verbessern.

Die Bioenergie ist von großer Bedeutung in Thüringen. Fast 400 Blockheizkraftwerke werden hier mit Biogas betrieben und tragen derzeit mit rund 20 Prozent zur Ökostromproduktion in Thüringen bei. Die Bioenergie ist prinzipiell regelbar und  kann dazu beitragen, die Stromversorgung in Thüringen stabil zu halten, wenn Sonne und Wind nicht nutzbar sind.

„Es ist für den Osten und gerade auch für Thüringen sehr wichtig, dass sich der Bund, insbesondere das Wirtschaftsministerium, bei der Bioenergie auf die Betreiberinnen und Betreiber zubewegt hat. Bessere Förderbedingungen und höhere Ausschreibungen sind wesentliche Voraussetzungen dafür, dass sie mehr Klarheit und Planungssicherheit haben. Die Unterstützung bei der Flexibilisierung hilft der Energiesicherheit insgesamt. Dazu war ich mit der Branche in intensiven Gesprächen und hatte zuletzt in direkten Gesprächen mit Wirtschaftsminister Habeck Veränderungen von der Bundesebene eingefordert. Wir brauchen unsere Bioenergie für eine stabile Energiewende, insbesondere bei der Kombination von Strom und Wärme“, so Energieminister Stengele.

Ein Großteil der betriebenen Biogasanlagen wurde in den Jahren 2004 bis 2009 installiert. Diese Anlagen fallen nun sukzessiv aus der 20-jährigen EEG-Förderung und sind ohne neue Förderperspektive gefährdet. Für ihren Weiterbetrieb sind oftmals technische Nachrüstungen erforderlich. Einige Anlagen sind zudem an Nahwärmenetze angeschlossen und bilden somit einen zentralen Baustein für die regionale Wärmeversorgung. Weil die für Biogas nutzbaren natürlichen Ressourcen begrenzt sind, geht es vor allem darum, den Anlagenbestand zu sichern – gerade im ländlichen Raum und dort, wo bestehende Biogasanlagen ein Nahwärmenetz versorgen. Der Anteil von Reststoffen wie Gülle, Bioabfall und Mist als Substrat in der Bioenergienutzung liegt in Thüringen bei ca. 70 Prozent – d.h., die Bioenergie steht nicht in Flächenkonkurrenz etwa zur Nahrungsmittelerzeugung, sondern ist Teil einer landwirtschaftlichen Kreislaufwirtschaft. Abgesehen von ihrer energiepolitischen Bedeutung haben sich Biogasanlagen in Thüringen häufig zu einem essentiellen Bestandteil von Landwirtschaftsbetrieben entwickelt, der entscheidend zur Wirtschaftlichkeit der Betriebe beiträgt.

Hintergrund:

Laut BMWK sollen bei der künftigen Förderung unter anderem Anlagen mit einem Anschluss an ein Wärme- oder Gebäudenetz bevorzugt werden. Anlagen, die flexibel nach Bedarf produzieren, sollen mehr Förderung bekommen. Geld soll es außerdem nur noch für Tageszeiten geben, zu denen Strom gebraucht wird. Und wer aus dem alten Fördersystem in das neue wechseln will, soll das auch während einer noch laufenden Förderperiode tun können. Die Vorschläge sollen Teil der geplanten Reform des sogenannten Energiewirtschaftsgesetzes werden.

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