Quelle: ThEEN e.V./Ohra Energie

Biogasaufbereitungsanlage speist mit doppelter Kapazität ins Gasnetz

Biogas wichtig für regionale Sektorenkopplung/ Klare politische Rahmenbedingungen setzen

Mitte August wurde die zweite Biogasanlage in Grabsleben erfolgreich in Betrieb genommen und speist aufbereitetes Biogas ins Thüringer Erdgasnetz ein. Die Ohra Energie GmbH ist von Anfang an Partner dieser Biogas-Anlage und unterstützte die Erweiterung.

Im Jahr 2010 war die Biogasanlage Grabsleben die erste in Thüringen, die Biogas ins Erdgasnetz einspeiste. Nach neun Jahren Betriebszeit wurde nun innerhalb eines Jahres eine zweite Biogaserzeugungs- und -aufbereitungsanlage errichtet und erfolgreich in Betrieb genommen. Mit der Gesamtinvestition von zehn Millionen Euro durch die GraNottGas GmbH (Betreiber und Erzeugung) und die Ohra Energie GmbH (Aufbereitung) konnte die bisherige Kapazität verdoppelt werden.

„Künftig sollen, nach einem Probebetrieb mit Leistungsfahrt, kontinuierlich weitere 350 Nm³/h aus der neuen, zweiten Biogasaufbereitungsanlage ins Thüringer Hochdruckgasnetz eingespeist werden“, erläutert Volkmar Braune, Technischer Leiter der Ohra Energie GmbH in Fröttstädt. Das allein entspricht einem Erdgas-Jahresverbrauch von rund 2.000 Haushalten. Die benötigten Rohstoffe liefern Landwirte aus der Region. Die Ohra Energie kauft das Rohbiogas von GraNottGas, bereitet es auf Erdgasqualität auf, übergibt es zur Einspeisung ins Hochdrucknetz und übernimmt die Vermarktung in Kooperation mit der Landwärme GmbH aus München.

Ein weiterer innovativer Tätigkeitsbereich der Ohra Energie ist die Gasmobilität. Braune sieht hier große Potentiale und kommentiert: „Bei Abbau der aktuellen Hürden, einer geschickten Umsetzung der RED 2 in deutsches Recht und einer kontinuierlichen Förderung der CNG-Mobilität, vergleichbar zur E-Mobilität, werden wir das Geschäftsfeld Gasmobilität massiv ausbauen.“

ThEEN Geschäftsführerin Jana Liebe weist auf die Bedeutung von Gas innerhalb der Energiewende hin: „Das bestehende Erdgasnetz wird eine wichtige Rolle beim Gelingen der Energiewende spielen und die Gasmobilität, mit perspektivisch zunehmend erneuerbarem Gas, wird in den nächsten Jahren einen unverzichtbaren Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor leisten.“

Klare politische Rahmenbedingungen für Betreiber und Nutzer gleichermaßen fordert Ingo Baumstark, Regionalreferent Ost im Fachverband Biogas: „Die Förderung von klimafreundlichen Biokraftstoffen durch die Treibhausgasquote muss verbessert werden. Ein ergänzendes Landesförderprogramm BioInvest für Biomethan als Kraftstoff bringt Thüringen hier voran."

Mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie zur regionalen Erzeugung und Verwendung von Biogas als Kraftstoff (RUM – regional, umweltfreundlich, mobil) hat das Unternehmen in Fröttstädt den Grundstein für die Realisierung eines Pilotprojektes einer kleinmaßstäblichen Biogasaufbereitungsanlage mit direkter Verbindung zu einer CNG-/ Biogas-Tankstelle gelegt. In einem zweiten Schritt soll nun, wiederum mit Fördermitteln der Thüringer Aufbaubank, das Demonstrationsprojekt in Frohndorf vorbereitet werden.

Veranstaltungshinweis:

Am 1. Oktober 2019 findet die Infoveranstaltung mit Podiumsdiskussion „Welche Perspektiven hat das Standbein Biogas/ Biomethan (Bio-CNG) in der Mobilitätsbranche?“ bei der Agra GmbH in Sömmerda OT Frohndorf/Orlishausen statt. Eingeladen sind insbesondere Agrarbetriebe, Speditionen, Flotten- und Biogasanlagenbetreiber*innen sowie Regionalpolitiker*innen und Medienvertreter*innen. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Biogasaufbereitungsanlage © Ohra Energie