Quelle: Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft

Tiefensee: Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil für Thüringer Wirtschaft nutzen

Kompetenzzentrum "Mittelstand 4.0" in Ilmenau offiziell eröffnet

Gemeinsam mit der Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), Iris Gleicke, und dem Rektor der TU Ilmenau, Prof. Dr. Peter Scharff, hat Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute das Kompetenzzen­trum „Mittelstand 4.0“ in Ilmenau offiziell eröffnet. Das Zentrum soll kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Freistaat fit für das digitale Zeitalter machen. Das BMWi fördert die Einrichtung in den kom­menden drei Jahren mit insgesamt 4,6 Millionen Euro.

Konkret gehe es darum, die Betriebe bei der Nutzung digitaler Technologien und Plattformen zu unterstützen, sagte Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee anlässlich der offiziellen Eröffnung. „Die Digitalisierung wird die Art des Wirtschaftens im 21. Jahrhundert weiter verändern. Wir wollen unsere Unternehmen dabei unterstützen, daraus neue Wachstumschancen abzuleiten.“ Die KMU könnten sich zeitweise zusammenschließen, um auf Kundenwünsche zu reagieren und gemeinsam auch große Aufträge abzuarbeiten, die sie allein nicht bewältigen könnten. „Vernetzte Wertschöpfungsketten bieten deshalb ganz neue Potentiale gerade für die mittelständisch strukturierte Wirtschaftslandschaft in Thüringen“, so Tiefensee: „Unser Ziel ist es, auf diesem Weg den vermeintlichen Nachteil der Kleinteiligkeit durch mehr Kooperation auszugleichen und am Ende sogar in einen Wettbewerbsvorteil umzumünzen.“

Getragen wird das neue Ilmenauer Zentrum von einem Thüringer Konsortium unter der Leitung des Fachgebietes Fertigungstechnik im Thüringer Zentrum für Ma­schinenbau (ThZM) an der TU Ilme­nau; weitere Partner sind die Gesellschaft für Fertigungstechnik und Entwick­lung Schmalkalden (GFE), die Ernst-Abbe-Hochschule Jena (EAH), das Institut für Mikroelektronik- und Mechatro­nik-Systeme (IMMS) in Ilmenau sowie der Förderverein für Anwendung und Bildung auf dem Gebiet Industrie 4.0 (Fab-I4.0 e.V.) in Sondershausen. Das Konsortium hatte sich mit seinem Konzept unter bundesweit insgesamt 40 Bewerbern durchgesetzt und als eine von fünf Einrichtungen im Oktober 2016 die Förderzusage des BMWi erhalten.

Mit seiner dezentralen Struktur – einer Geschäftsstelle in Ilmenau und fünf sog. „Fabs“ bei den Partnern – ist das Zentrum in unterschiedlichen Regionen erreichbar. Die Fabs widmen sich jeweils speziellen Teilbereichen der Industrie 4.0 wie der „Vernetzung von Maschinen und Produktionsprozessen“, dem „3D-Druck“, der „Datenmigration“, der „Prozessdatengenerierung und -transfer“ sowie der „Produktionssteuerung und Leitsystemen“.

Im Rahmen der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“ unterstützt das BMWi bislang insgesamt zehn „Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren“ bundesweit. Hier sollen KMU vor Ort die Möglichkeit haben, unter professioneller Anleitung eigene technische Entwicklungen oder neue Schnittstellen zu Produkten oder Kunden auszutesten. Gut nachahmbare Lösungen und Bei­spiele aus der Praxis werden vorgestellt. Die Zentren werden den Mittelstand zudem zu Fragen der Digitalisierung und zu Indus­trie-4.0-Anwen­dungen informieren und qualifizieren. Auch bei der ökonomi­schen Bewertung der Einführung von Industrie-4.0-Technologien und bei Fragen zur Sicherheit können die Unternehmen hier Hilfestellung erhalten.