Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Siegesmund: Neuer Schwung für die Sonnenenergie
Mit dem neuen Förderprogramm „Solar Invest“ erhalten Thüringens Mieterinnen und Mieter stärker als bisher die Möglichkeit, von der Energiewende zu profitieren. Einen Schwerpunkt der neuen Fördermöglichkeiten bildet die Unterstützung sogenannter Mieterstrommodelle, bei denen dezentral vor Ort produzierter Solarstrom direkt von den Mieterinnen und Mietern von Wohn- und Gewerbeflächen genutzt wird. Dies ist besonders kostengünstig, weil der klimafreundliche Strom nicht über die öffentlichen Netze eingeleitet werden muss und damit weder Netznutzungsentgelte noch Konzessionsabgaben anfallen. „Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger zu Energie-Gewinnern machen. Mieter tragen bislang stärker als andere Gruppen die Kosten des Ausbaus der erneuerbaren Energien, ohne von den Preisvorteilen profitieren zu können. Mieterstrommodelle sind ein innovatives und soziales Konzept, das auch Bürgern ohne Wohneigentum die Möglichkeit eröffnet, von der klimafreundlichen Stromerzeugung zu profitieren“, so die Ministerin.
Ziel des Förderprogramms „Solar Invest“ ist es, den weiteren Ausbau der Photovoltaik in Thüringen zu unterstützen. Dafür stehen in den Jahren 2016 und 2017 rund 3,4 Millionen Euro bereit. Neben Investitionen in Solar- und Speicheranlagen werden neue Erzeugungs- und Verbrauchskonzepte unterstützt, mit denen der Ausbau der erneuerbaren Energien in Thüringen weiter vorangebracht wird. Gefördert werden Photovoltaikanlagen, wenn sie Strom zum Eigenverbrauch oder Direktverbrauch vor Ort erzeugen und nicht ins öffentliche Netz einspeisen. „Eigenverbrauch ist auch bei sinkenden Einnahmen aus der EEG-Einspeisevergütung eine effektive Möglichkeit, die Sonnenenergie vom eigenen Dach wirtschaftlich zu nutzen. Zudem reduziert der direkt im Haus genutzte Strom die Belastung unserer Stromnetze“, so die Ministerin. In Kombination mit einem stationären Energiespeicher können Investitionen in Solaranlagen mit bis zu 50 Prozent der Kosten gefördert werden.
Mit dem Förderprogramm „Solar Invest“ werden außerdem Bürgerenergiegenossenschaften unterstützt, die sich an Ausschreibungen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) 2017 beteiligen wollen. Die Anforderungen an EEG-Ausschreibungen sind hoch und für Bürgerenergiegenossenschaften finanziell kaum leistbar. „Bürgerenergiegenossenschaften sind eine tragende Säule der Energiewende und erhöhen die Akzeptanz für den Ausbau klimafreundlicher Energien. Das Engagement dieser Akteure ist daher zu unterstützen“, sagte Siegesmund.
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. begrüßte die neue Förderrichtlinie: „Thüringens neues Förderprogramm ist ein klares Bekenntnis zur Solarenergie und überbrückt schmerzhafte Lücken auf Bundesebene. Der Freistaat stellt die Weichen dafür, dass endlich auch Mieter klimafreundlichen Solarstrom ernten und zugleich ihre Stromkosten senken können. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Energiewende dürfte dadurch weiter wachsen. Endlich erhält Solarenergie damit auch stärker Einzug in die Innenstädte. Wir begrüßen ebenso die Förderung stationärer Speicher. Sie entkoppeln Solarenergie von der Tageszeit und ermöglichen die Nutzung von Sonnenstrom rund um die Uhr“, sagte Körnig heute in Erfurt.