Quelle: Bundesverband Geothermie

Marktanreizprogramm: Anzahl der geförderten Erdwärmeheizungen vervierfacht

Die Neuausrichtung des Marktanreizprogramms (MAP) im vergangenen Jahr zeigt deutliche Wirkung. Die Anzahl der Geothermieanlagen, die vom Bund einen Investitionskostenzuschuss erhalten haben, hat sich in nur einem Jahr mehr als vervierfacht. Als Gründe hierfür gelten die deutliche Anhebung der Förderbeträge für Kleinanlagen und die Wiedereinführung der Förderung im Neubau.

Wurden von Januar bis Mai des vergangenen Jahres ca. 570 Geothermieanlagen gefördert, sind es in diesem Jahr bereits rund 2.480. Das entspricht einem Plus von 330 % bzw. einer Vervierfachung der bewilligten Anträge. Die durchschnittliche Heizleistung der geförderten Anlagen liegt bei 10,4 Kilowatt. Im vergangenen Jahr waren es 14,4 Kilowatt. Zu erklären ist dies durch die wiederaufgenommene Förderung im Neubau. Aufgrund einer höheren Energieeffizienz kommen Heizungen in diesem Segment grundsätzlich mit einer geringeren Leistung aus.

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle wird die Innovationsförderung in Anspruch genommen, wovon wiederum ein Großteil auf den Neubau entfällt. Die durchschnittliche Förderhöhe liegt bei rund 4.800 Euro; die mittlere Investitionssumme bei 18.350 Euro. Insgesamt wurden in den ersten fünf Monaten dieses Jahres Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 25.700 Kilowatt gefördert und Fördermittel im Umfang von 11,9 Millionen Euro ausbezahlt.

„Es freut mich sehr, dass die neue Förderung so gut angenommen wird“, sagt BVG-Präsident Dr. Erwin Knapek. „Mit den Zuschüssen wird die Entscheidung für eine effiziente und umweltfreundliche Heizung angemessen honoriert. Schließlich profitieren wir alle von den vermiedenen Emissionen und Umweltschäden.“

Der Bundesverband Geothermie fordert, die Förderung in der aktuellen Form konsequent fortzuführen. „Wir benötigen die Oberflächennahe Geothermie als wichtige Säule der Wärmewende“, sagt BVG-Vizepräsident Leonhard Thien und verweist darauf, dass der Ausbau noch nicht schnell genug voranschreite. „Das Potenzial ist groß. Selbst dicht besiedelte Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen können rund die Hälfte des Wärmebedarfs allein durch Erdwärmeheizungen decken“, so Thien weiter, der bei der EnergieAgentur.NRW als Leiter des Netzwerks Geothermie fungiert.