Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Siegesmund: Biomasse zentraler Baustein der Energiewende

Bundesrat fordert verlässliche Förderung der Biomasse

Der Bundesrat hat die Bundesregierung bei seiner Sitzung am 18. Dezember 2015 aufgefordert, die Stromerzeugung aus Biomasse bei der zukünftigen Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht zu vernachlässigen. Damit folgt der Bundesrat einer gemeinsamen Initiative aus Thüringen, Bayern und Rheinland-Pfalz. "Die Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse ist ein zentraler Baustein der Energiewende. Im Gegensatz zur Stromerzeugung aus Sonne und Wind ist die Bioenergie rund um die Uhr verfügbar und kann Angebotsschwankungen anderer regenerativer Energieträger ausgleichen. Mit der Forderung nach einer weiteren Unterstützung von Biogasanlagen setzt der Bundesrat ein klares Signal für die Zukunft der Biomasse", so Siegesmund. Die Bundesregierung sei aufgefordert, die Forderungen bei der anstehenden Novelle des EEG aufzugreifen. Andernfalls drohe mit dme Auslaufen der Förderung spätestens ab 2020 die Stilllegung vieler Biomasseanlagen. Allein in Thüringen wären rund 350 Biomasseanlagen betroffen. Die Ministerin betonte, dass Biomasseanlagen vor allem von Agrarunternehmen betrieben würden.

Durch eine angemessene Förderung von Biomasseanlagen im künftigen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll der klimafreundlichen Energieerzeugung aus Biomasse eine wirtschaftliche Perspektive ermöglicht werden. Darüber hinaus fordert der Bundesrat, auch für Re-Investitionen zur Modernisierung bestehender Anlagen Anreize zu setzen. Dadurch würde ein Beitrag zum Klimaschutz und der Netzstabilität gewährleistet. "Durch die Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse können deutschlandweit knapp 60 Millionen Tonnen CO² eingespart werden. Darauf können wir nicht verzichten", so die Ministerin. Im gegenwärtigen EEG ist lediglich ein Zubau von Neuanlagen mit einer Gesamtleistung von 100 Megawatt (MW) pro Jahr in der gesamten Bundesrepublik vorgesehen.

 

Hintergrund:

Die Biomasse trägt in Thüringen mit rund 39,2 Prozent (1778 Millionen kWh)

den größten Anteil zur Erzeugung erneuerbar erzeugten Stroms bei. In Thüringen gibt es rund 350 Biomasseanlagen mit ca. 245 MW installierter Leistung. Die Palette reicht von Biogasanlagen (272) über Heizwerke (12) bis zu Biomethan und Rapsöl BHKW (35). Die Thüringer Biogasanlagen wurden meist standortangepasst in landwirtschaftlichen Betrieben errichtet.