Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Siegesmund: Ausbau von Photovoltaik nicht blockieren

Bundesregierung muss Rahmenbedingungen für Eigennutzung von Solarstrom wirtschaftlich gestalten

Die Bundesregierung darf den Ausbau der Photovoltaik nicht durch weitere bürokratische Ausschreibungsregelungen blockieren. „Deutschlandweit versorgen sich bereits Millionen von Haushalten mit Strom durch Photovoltaik auf dem eigenen Dach. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der privaten Solaranlagen massiv ins Stocken geraten ist“, sagte Thüringens Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund anlässlich der morgen endenden Solarmesse Intersolar.

Die Bundesregierung sei gehalten, die Rahmenbedingungen für Eigennutzung und Speichertechnologien so zu gestalten, dass die Eigennutzung von Solarstrom auch künftig wirtschaftlich attraktiv ist. Siegesmund verweist darauf, dass die Zahl der installierten Neuanlagen auch in Thüringen durch die letzte Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) stark abgenommen hat. Betrug die installierte Leistung aus Solaranlagen in Thüringen im Jahr 2012 noch 366 Megawatt Peak, so ist diese im Jahr 2014 bereits auf 79 Megawatt Peak gesunken. „Die Energiewende ist ohne den privaten Ausbau erneuerbarer Anlagen nicht zum Erfolg zu führen“, so die Ministerin.

Mit den gegenwärtigen Vorstellungen der Bundesregierung zur Umstellung des Fördersystems im Rahmen des EEG sei außerdem eine weitere Benachteiligung kleiner Anlagenbetreiber wie Bürgerenergiegenossenschaften zu befürchten. „Dies schwächt die Akzeptanz für die Energiewende und verspielt Wertschöpfungspotentiale für  die regionale Wirtschaft. Hier muss die Bundesregierung dringend nachjustieren und die kritischen Stimmen ernst nehmen“, fordert Siegesmund. Nur so sei es möglich, die Solarbranche wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.