Quelle: Umweltbundesamt
Energieautark und Öko-Vorbild: Erweiterungsbau des UBA in Dessau-Roßlau
Das Umweltbundesamt (UBA) vergrößert sich an seinem Hauptsitz in Dessau-Roßlau. Neben dem 2005 fertiggestellten Hauptgebäude entsteht ein zweites Bürogebäude mit rund 100 Arbeitsplätzen. Der Neubau wird erneut ein ökologischer Bau der besonderen Art mit Vorbildwirkung: Er wird sich vollständig selbst durch erneuerbare Energie versorgen – durch Photovoltaik und Wärmepumpe. Zudem werden umweltverträgliche Baustoffe wie Recyclingbeton und Hanfdämmung verbaut.
Als erster Schritt im Bauprojekt wird das Hauptgebäude im Sommer 2015 umgebaut und erhält einen vergrößerten Eingangsbereich, der dem Erweiterungsbau gegenüber liegt. Im Frühjahr 2016 beginnen die Rohbauarbeiten für den Erweiterungsbau. Der Einzug ist für Ende 2017 vorgesehen.
Der Neubau kostet rund 13,3 Millionen Euro und setzt innovative Maßstäbe im nachhaltigen Bauen. Das Hautgebäude nahm diese Vorreiterrolle bereits vor zehn Jahren ein. Jetzt entsteht ein Plus-Energie-Gebäude, so dass auf dem Gelände trotz etwa einhundert neuer ArbeitspDer Erweiterungsbau wird als Bundesbaumaßnahme durchgeführt.
Das von Anderhalten Architekten aus Berlin im Auftrag der für den Bund tätigen Bauverwaltung in Sachsen-Anhalt geplante Gebäude zeichnet sich nach außen durch seine amorphe Gebäudeform und die Fassadenstruktur aus. Eine intelligente Falttechnik vergrößert die Oberfläche, welche im Wechsel Fotovoltaikelemente und Fensterflächen integriert. Die Fotovoltaikelemente stehen im 75-Grad-Winkel und erzielen so eine höhere Ausbeute als bei senkrechtem Stand.
Auch im Inneren hat das Gebäude eine Vielzahl an Besonderheiten. Ein hoher Nutzerkomfort und eine barrierefreie Gebäudeerschließung sind dabei ebenso Bestandteil wie die Unterschreitung der Energieeinsparverordung 2009 um mehr als 50 Prozent. Die Energie für den Betrieb des Hauses wird komplett durch eine knapp 720 m² große Photovoltaik-Anlage an der Fassade und auf dem Dach sowie einer Wärmepumpe, die mit etwa 30 Erdwärmesonden verbunden ist, zur Verfügung gestellt. Im Jahresverlauf soll die Bilanz zwischen Energieverbrauch und Energieerzeugung ein Plus bei der Energieerzeugung ausweisen. Die Ingenieure vom Büro Winter aus Berlin haben dafür etliche Simulationen durchgeführt und alles bis ins Detail geplant. Ein betriebsbegleitendes Monitoring in der ersten Nutzungsphase wird die Erreichung der hohen Ziele unterstützen.
Das mögliche Plus an Strom wird in das UBA-Hauptgebäude weitergeleitet. Sollte auch dieses vollständig versorgt sein, z.B. an einem sonnenreichen Sonntag, wird in das öffentliche Netzt eingespeist.
Der Erweiterungsbau erfüllt mit Fertigstellung bereits die Vorgaben der europäischen Gebäuderichtlinie für das Jahr 2019. Mit diesem Neubau eines vorbildlich nachhaltig geplanten Bürogebäudes setzt der Bund ein Zeichen und gibt ein Beispiel, wie auch im Gebäudebereich künftigen Generationen ein ökologisch, sozial und ökonomisch intaktes Gefüge hinterlassen werden kann.lätze und einem großem Konferenzbereich nicht mehr Energie verbraucht wird als vorher.