Quelle: Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Siegesmund: Entwicklung bei erneuerbaren Energien nicht ausbremsen

Stromerzeugung in Thüringen zu 53,8% aus regenerativen Quellen

Thüringens Umwelt- und Energieministerin Anja Siegesmund fordert die Bundesregierung auf, die energiepolitischen Weichenstellungen der vergangenen Jahre mit Blick auf den Ausbau erneuerbarer Energien zu evaluieren und insbesondere die Förderstruktur des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) neu auszurichten. Dies macht die Ministerin im Vorfeld des deutschlandweiten „Tag der Erneuerbaren Energien“ deutlich. Die Ministerin verweist dabei auf heute durch das Thüringer Landesamt für Statistik vorgelegte Zahlen, wonach sich der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung in Thüringen binnen 10 Jahren mehr als verdoppelt hat. „Der Ausbau erneuerbarer Energien kommt auch in Thüringen  voran. Mehr als die Hälfte des in Thüringen erzeugten Stroms stammt mittlerweile aus regenerativen Quellen und wird klimafreundlich und nachhaltig erzeugt“, so Siegesmund über die positiven Entwicklungen.

Um die nach wie vor hohe Abhängigkeit Thüringens von Stromimporten zu reduzieren sei es jedoch von hoher Bedeutung, den Ausbau erneuerbarer Energieträger nicht durch falsche energiepolitische Anreize auszubremsen.  „Das EEG braucht eine Neuausrichtung, insbesondere im Bereich der Förderung von Solarenergie und Bioenergie“, fordert die Ministerin. Zudem erschwere die Ausschreibungsregelung des novellierten EEG den Marktzugang für Bürgerenergieprojekte. Dadurch seien mittelfristig die Akzeptanz des Ausbaus erneuerbarer Energien sowie die Energie- und Klimaschutzziele der Thüringer Landesregierung gefährdet.

Siegesmund kündigte an, noch im  Jahr 2015 eine Energie- und Klimaschutzstrategie zu erarbeiten. Diese solle umfassend mit betroffenen Verbänden und interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden. „Um die Ausbauziele einzuhalten, braucht es gemeinsame Anstrengungen aller auf dem Energiesektor beteiligten Akteure, von der Bürgerenergiegenossenschaft über kommunale Entscheidungsträger oder die lokalen Stadtwerke bis hin zu Projektierern von Energieanlagen und Stromnetzbetreibern“, macht Siegesmund deutlich. Mit der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) und der neu eingerichteten „Servicestelle Windenergie“ stehen qualifizierte Informations- und Beratungsstrukturen zur Verfügung, um die Chancen der Energiewende vor Ort nutzbar zu machen.

 

Hintergrund

Nach aktuellen Zahlen des Thüringer Landesamtes für Statistik stieg der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromerzeugung in Thüringen im Jahr 2013 auf 53,8 Prozent. Die Energieträger Biomasse (40,8 Prozent) und Windenergie (35,00 Prozent) tragen dabei den größten Anteil zur Ökostromerzeugung bei.