Quelle: Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft

Studie zur Windenergie veröffentlicht

Keller: Weitere Gebiete sollen untersucht werden, um neue Windpotenziale zu erschließen

„Wir haben heute die Präferenzraumstudie zur Nutzung von Windenergie, die erstmals auch Windkraftstandorte im Wald vorsieht, im Internet veröffentlicht. Durch den transparenten Umgang mit den erfassten Daten wollen wir die Diskussion um den Ausbau der Windenergie in Thüringen versachlichen. Wir werden die Studie auch den Regionalen Planungsgemeinschaften als Grundlage zur Vorbereitung der notwendigen Neufassung von Windvorranggebieten in den Regionalplänen zur Verfügung stellen. Gleichzeitig wollen wir gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz in einer Anschlussstudie weitere bislang nicht untersuchte Gebiete auf ihre Eignung zur Windkrafterzeugung prüfen lassen. So werden wir das ambitionierte Ziel im Koalitionsvertrag zur Verdreifachung der Windenergie erreichen“, sagte heute Infrastrukturministerin Birgit Keller in Erfurt.

Die Studie zur ‚Ermittlung von Präferenzräumen für die Windenergienutzung in Thüringen‘ schlägt auf der Grundlage der aktuellen Rechtsprechung des Bundesver­waltungs­gerichts und des Oberver­waltungs­gerichts Weimar zu harten und weichen Tabuzonen insgesamt 94 Präferenzräume als potenzielle Windvorranggebiete für den Freistaat vor. Erstmalig werden dabei auch 16 Präferenzräume im Wald vorgeschlagen. Insgesamt wurden landesweit über 9.000 Hektar als Windvorranggebiete ermittelt. Hier könnten jährlich mehr als 7.000 GWh Energie gewonnen werden. Die Regionalpläne sehen bislang 58 Flächen mit einer Größe von etwa 5.000 Hektar und einer jährlichen Energiemenge von fast 3.000 GWh vor. Die Energieausbeute könnte sich durch die neuen Windvorranggebiete daher mehr als verdoppeln. 

„Der für die Windenergie genutzte Anteil an der Landesfläche würde sich damit von 0,31 auf mindestens 0,56 Prozent erhöhen“, so Keller weiter. „Die Grundsatzfrage, ob Windenergie auch im Wald produziert werden kann, ist mit dieser ersten Studie positiv beantwortet. Bisher werden aber lediglich 1.615 Hektar Wald vorgeschlagen. Ob damit das Potential für Windenergie in den Thüringer Waldgebieten bereits erschöpft ist, beabsichtigen wir ergänzend untersuchen zu lassen. Gemeinsam mit den Fachleuten für Naturschutz wollen wir außerdem prüfen, inwiefern die bisherigen Tabuzonen aufrechterhalten werden müssen.“

(Anlage: Studie zur Ermittlung von Präferenzräumen für die Windenergienutzung in Thüringen.)