Quelle: Thüringer Wirtschaftsministerium

Tiefensee: Einzigartiges Batterieforschungszentrum entsteht in Thüringen

Richtfest für CEEC in Jena / 14,5 Millionen Euro Gesamtinvestition

„Thüringen wird mit dem neuen Batterieforschungszentrum zum Vorreiter in der Speichertechnologie“, sagte Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee heute anlässlich des Richtfests für das neue „Center for Energy and Environmental Chemistry Jena“ (CEEC). „Die Energie- und Umwelttechnologien gehören im 21. Jahrhundert zu den Schlüsseltechnologien.“ Deutschland habe hier in den letzten Jahrzehnten enorm an Boden verloren. Daher gelte es jetzt, wieder zur Weltspitze aufzuschließen. „Aus Thüringen heraus kann es gelingen, die Distanz zu den asiatischen Wettbewerbern zu verringern und die Produktion von zukunftsfähigen Batterien in Deutschland zu etablieren. Wir müssen mit Hochdruck daran arbeiten, verlorenes Terrain zurückzugewinnen."

Der neue Forschungsbau wird für 14,5 Millionen Euro auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern errichtet. Den Großteil der Summe stellt die Ernst-Abbe-Stiftung mit rund 10 Millionen Euro zur Verfügung. Die Carl-Zeiss-Stiftung investiert 4 Millionen Euro, das Thüringer Wirtschafts- und Wissenschaftsministerium trägt 500.000 Euro für die Erstausstattung bei. Außerdem hat das Land das Grundstück in das Projekt eingebracht. Der Neubau entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Zentrum für Angewandte Forschung am Max-Wien-Platz und soll im Herbst 2015 fertiggestellt werden.

Ziel des CEEC ist die Entwicklung „grüner“ Speichertechnologien auf der Basis von umweltfreundlichen und gut zugänglichen Rohstoffen wie Polymere, Carbon oder Natrium. Sie sollen umweltschädliche und in Deutschland nicht verfügbare Rohstoffe wie Kobalt, Seltene Erden und Vanadium ersetzen. Dabei können die in den letzten Jahren aufgebauten Kenntnisse und Technologien aus der Solarbranche genutzt werden. „Dieses Zentrum soll einen Beitrag dazu leisten, dass die Batterietechnik in Zukunft leistungsfähiger und zugleich umweltfreundlich wird“, sagte Tiefensee. Zudem könne die Wertschöpfung so im Lande gehalten werden.

Bis zu 20 Forscher-Arbeitsgruppen sollen am CEEC mittelfristig ihr Wissen kombinieren. Durch die Zusammenarbeit der FSU Jena mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme Hermsdorf/Dresden - den „GreenTech-Campus Thüringen“ - wird sichergestellt, dass die Ergebnisse aus der Grundlagenforschung direkt in Prototypen und schließlich mit Partnern aus der Thüringer Industrie in marktfähige Produkte münden. „Grundlagen- und angewandte Forschung sollen hier zusammengeführt werden, um einen international sichtbaren Leuchtturm in der Energie- und Umweltforschung zu schaffen“, so der Minister.