Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V.

Keine Experimente auf dem Rücken von 137.800 Beschäftigten

"Der politische Wunsch, die Preisfindung künftig über Ausschreibungen zu ermitteln, ist ein Griff zum falschen Instrument."

„Der politische Wunsch, die Preisfindung künftig über Ausschreibungen zu ermitteln, ist ein Griff zum falschen Instrument. Die Bundesregierung wagt ein komplexes Experiment, bei dem keiner einschätzen kann, ob dieses erfolgreicher sein wird als das bewährte EEG. Wir brauchen aber gerade jetzt keine Experimente, die auf dem Rücken von 137.800 Beschäftigten (119.000 Onshore, 18.800 Offshore) ausgetragen werden und die die Innovationskraft der Windbranche schwächen“, machte der Vizepräsident des Bundesverbandes WindEnergie, Jan Hinrich Glahr, heute auf einem Parlamentarischen Abend des Verbandes in Hamburg deutlich.

Er unterstrich zugleich, dass der BWE sich aktiv in die Debatte einbringt, um die befürchtete Fehlsteuerung durch Ausschreibungen zu verdeutlichen. Anhand von sieben Voraussetzungen grenzt der BWE den Rahmen ein, in dem Ausschreibungen diskutabel sind. „Die Akteursvielfalt muss erhalten bleiben. Die Dezentralität ist zu gewährleisten. Die Entwicklung der Technologie der preiswerten Windenergie an Land und der Offshore-Windenergie auf See darf nicht ausgehebelt werden. Ausbauziele müssen erreichbar sein. Ein technologiespezifischer Pilot ist erforderlich. Ein ruinöser Wettbewerb ist auszuschließen und der Zeitrahmen zur Umsetzung muss den langen Planungsphasen von Windenergieprojekten gerecht werden.

„Die Windindustrie hat sich zu einem wichtigen Sektor des deutschen Maschinenbaus entwickelt. Die 137.800 Beschäftigten und ein hoher Exportanteil der Branche sind Teil des  volkswirtschaftlichen Wohlstandes in unserem Land. Dies muss der Bundesgesetzgeber im Blick behalten. Ich appelliere daher an die Bundesländer, in denen die Windindustrie zu Hause ist und die mit klaren Ausbauzielen  die Energiewende deutlich nach vorne bringen: Passt auf! Es gilt zu verhindern, dass die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen sich zum Nachteil für Beschäftigte und Wachstum verändern“, so Jan Hinrich Glahr.