LEG Thüringen

ThEGA-Forum diskutiert Möglichkeiten für stärkere regionale Wertschöpfung

Über 340 Besucher informieren sich in Erfurt zu Energiewende in Thüringen / Chancen der Windenergienutzung dürfen nicht vergeben werden

Verbunden mit der Aufforderung, die Energiewende aktiv mitzugestalten,  fand am Montag, 27. Oktober 2014, in Erfurt das dritte ThEGA-Forum statt. Über 340 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft waren der Einladung der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) gefolgt, um sich über Änderungen, Fördermöglichkeiten und Trends im Bereich erneuerbare Energien zu informieren. „Die ThEGA ist der Motor der Energiewende in Thüringen“, sagte Jochen Staschewski, Thüringer Staatssekretär für Wirtschaft, Arbeit und Energie. Seit ihrer Gründung im Jahr 2010 stehe sie Bürgern, Kommunen und Unternehmen zu den Themen erneuerbare Energien, Nachhaltigkeit, Energieeinsparung und der Umsetzung innovativer Energiekonzepte zur Seite. Mit ihren Veranstaltungen erreiche sie im Durchschnitt 4.000 Interessenten pro Jahr, sie hat mehr als 50 Studien betreut, aus denen konkrete Projekte resultierten, und die Gründung von 17 Energiegenossenschaften unterstützt. Staschewski: „Als operativer Arm der Thüringer Energiepolitik ist die ThEGA auch in Zukunft unverzichtbar.“

Anlässlich des Forums viel diskutiert wurden Wege, mit denen Thüringer Bürger, Kommunen und Unternehmen künftig stärker von erneuerbaren Energieanlagen im eigenen Land profitieren können. „Gerade Windenergieanlagen bieten gute Voraussetzungen für eine größere regionale Wertschöpfung. Es gilt jedoch, die mit der Windenergie verbundenen Zukunftschancen nicht zu verpassen und sie stärker im Eigeninteresse Thüringens zu nutzen“, fordert ThEGA-Leiter Prof. Dieter Sell. Hierfür müsse zum einen die Ausweisung von Windvorranggebieten in einem beschleunigten Verfahren von der künftigen Landesregierung vorangetrieben werden. Zum anderen gilt es, Bürger, regionale Unternehmen und Kommunen stärker an solchen Anlagen zu beteiligen. Die ThEGA will daher in den kommenden Monaten ihr Serviceangebot rund um das Thema Windenergie ausbauen, um Kommunen, Bürgerinitiativen und öffentliche Verwaltungen intensiver beraten zu können.     

In Thüringen gibt es derzeit 706 Windenergieanlagen, die jährlich mehr als 1.500 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren, das entspricht in etwa dem Bedarf von 440.000 Drei-Personen-Haushalten. Ein Großteil der Anlagen in Thüringen wird dabei von Unternehmen betrieben, die nicht aus Thüringen stammen, weshalb die Einnahmen aus diesen Anlagen wenig zur regionalen Wertschöpfung in Thüringen beitragen.